ORIENTALIEN

2020
Gessnerallee, Zürich

«Als sie sich zu mir drehte, wurde ich plötzlich verwandelt, ich konnte meinen Körper nicht länger halten, ich sah dasselbe wie alle anderen, aber ich wurde offensichtlich nicht als dieselbe gesehen. Die Leute starrten mich mit weit geöffneten Augen an, ihre Körper entfernten sich immer weiter von mir, mit einem offensichtlichen Ekel. Zuerst bemerkte ich meine Arme – davon 6 – ich war überhaupt nicht überrascht. Der Typ vorne, mit einer Schürze bekleidet, zeigte mit weit geöffnetem Mund auf mich. Ich erkannte mich selbst in der Spiegelung seiner Augen. Dann erinnerte ich mich. Als ich eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand ich mich in meinem Bett zu einer Blatta Orientalis verwandelt.»

In Orientalien erzählt Ceylan Öztrük als Autotheory*-Performance von Aneignung, Verwandlung und Verkörperung des Andersseins. Beginnend mit Letzterem startet eine Metamorphose des Körpers im Post-Anderssein. Wenn wir Wurzeln und Zweck der Begriffe «Orient» und «Orientierung» näher betrachten, wie orientiert sich dann der Körper im orientalischen Fremdsein? Ceylan Öztrük taucht ein in die Aspekte des Fremdseins, des Orientalin-Seins sowie der Andersartigkeit.

Konzept, Performance, Bühnenbild: Ceylan Öztrük
Performance: Schirin Ghazivakilli
Konzeptionelle Mitarbeit: Felizitas Stilleke
Dramaturgische Beratung: Mona De Weerdt
Kostüme: Laura Beham & Angela Thurnherr
Licht, Technik, Bühnenbild: Iris Rohr
Produktion: Oliver Roth
Oeil exterieur: Teresa Vittucci
Choreografische Beratung, Sound: Manuel Scheiwiller
Übersetzung: Miriam Laura Leonardi
Textredaktion: Merve Ünsal
Musik-Arangement: Leilaa Moon